Vereinsmitglieder verfolgten den Flug der Discovery zur ISS.
Das Andockmanöver fand über dem östlichen Mitteleuropa statt, dem versierten französischen Astrofotografen
Thierry Legault ist für solche Ereignisse ja kaum ein Weg zu weit: für die ISS-bestückte ;-) Sonnenfinsternis
reiste er im Januar in den
Oman... diesmal in das thüringische Weimar, siehe
→ hier - aber auch die an den Ufern von Elbe und Elster gewonnenen Bilder
sind recht sportlich,
interesssant u.a. Martins technische Aufnahmebeschreibung, welche
→ hier nachzulesen ist. Leider erfolgte das unmittelbare Andocken dann unsichtbar im
Erdschatten...
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Großartiges Sponsoring von Teleskopen + Zubehör
In den letzten Tagen des Jahres 2010 erhielten wir ein überraschendes Schreiben aus Berlin. Hans Schumacher
hatte den SuW-Artikel über das 11. HTT und die Errichtung der Elsterland-Sternwarte gelesen und fühlte sich an seine eigene
Aktivitäten beim Aufbau der der Wilhelm-Foerster- Sternwarte in den Nachkriegsjahren erinnert... und so entschloß
er sich,
den größten Teil seiner Astroausrüstung unserem Verein zu sponsern.
Am 10. Februar 2011 fuhren Stefan und RH. in die Hauptstadt und konnten hochwertige Instrumente von 4", 5" bis 8"
Öffnung nebst Zubehör und interessanter Fachliteratur in Empfang nehmen und verlasen u.a. diese zuvor von unserem
Team einmütig verfassten Zeilen:
Beschluss des Vereins AstroTeam Elbe-Elster e.V.
Sehr geehrter Herr Schumacher,
mit großer Freude haben wir Ihr angekündigtes Teleskop-Sponsoring zur Kenntnis genommen. Wie Sie wissen, sind
unsere Vereinsaktivitäten, ins- besondere die alljährliche Organisation des Herzberger Teleskoptreffens und die
Errichtung unserer Sternwarte durch das ehrenamtliche Engagement und die finanzielle Zuwendungen vieler
Sternfreunde undenkbar. Mit Ihrer uneigennützigen Sachspende leisten Sie einen weiteren und besonders großartigen
Beitrag für unsere zukünftige gemeinnützige Vereinsarbeit.
Es freut es uns zudem sehr, dass Sie auch Mitglied unseres Teams werden möchten. In Anerkennung Ihrer großzügigen
Unterstützung würden wir Sie gern als
Ehrenmitglied
im Verein AstroTeam Elbe-Elster e.V. aufnehmen.
Wir wünschen Ihnen und Ihrer Gattin von ganzem Herzen Gesundheit -
und freuen uns bereits jetzt auf Ihren ersten Besuch
in unserem Vereinsdomizil im Land der Schwarzen Elster.
Der Vereinsvorstand
im Namen aller Mitglieder.
Falkenberg, den 6. Februar 2011
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Jupiter und zunehmender Mond am Abend des 6. März 2011 - das Gesamtbild widerspiegelt den Eindruck mit dem freien
Auge - die vergrößerten Darstellungen
des Erdmondes sowie des Jupiters mit seinen Monden stellen in etwa den Anblick im Feldstecher dar.
Die herrlich klaren Nächte am Beginn ders ersten Frühlingsmonats gaben natürlich auch Gelegenheit, Hans'
Fernrohre zu testen - nach der Justierung des Fangspiegels sahen Mond und Planeten im Celestron 8"
Schmidt-Cassegrain (das alte, legendäre C 8 mit ursprüngl. orangefarbenem Tubus)
dann so aus: |
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Plato und der Nordpol des Mondes.
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Strahlenkrater Tycho unterhalb des Südpols.
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Weitere Testbilder an Mond und Planeten mit dem uns von Hans Schumacher gesponserten C 8 am Sa., 13. März 2011 - bei leider sehr mittelmäßigem Seeing.
V.l.n.r.: Wallebene ARCHIMEDES mit langem Schattenwurf im Inneren, darunter
MONTES SPITZBERGENSIS -
SINUS LUNICUS mit den Großkratern AUTOLYCUS (oben) und ARISTILLUS
- rechts: SATURN mit Sturm (die helleren Sturmregionen waren
in der unruhigen Luft auch mit Stefans Meade 10"SC visuell nur schwer zu erkennen).
Und endlich kommt unsere Sonne wieder richtig auf Touren: |
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Die Sonne mit zwei größeren Aktivtätszentren am 4. März 2011 im Meade 10"LX90GPS, gut erkennbar auch die
Granulation. -
© Stefan Simon
Und außerdem: einige kristallklare Nächte mit absoluten SQM-LE-Spitzenwerten
in Jeßnigk...
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Leider kann die gegenwärtige Allsky- Überwachungskamera an unserer Sternwarte nicht bis
hinunter zum Nord- und Süd-Horizont
abbilden, aber bis etwa dorthin, wo hier am oberen Bildrand das (nicht ganz exat positierte) "N" steht,
reicht in "normalen" Nächten die Berliner Licht- glocke und überstrahlt zumin- dest teilweise die Frühjahrs-
Milchstraße über dem Nord- Horizont.
Doch hier im Bild ein kräftig schimmerndes Band mit Stern- und Dunkelwolken, gut sichtbar auch wenige Grade über
dem Nordost und Nord- west-Horizont!
Am tiefdunklen Himmel eine Flut von Sternen...
...wie sie übrigens in dieser Qualität noch bei keinem HTT sichtbar war!
Am SO-, S- und W- Himmel einige Horizontaufhellungen von lokalen Lichtquellen (z.B. Militärflugplatz Holzdorf,
große Milchviehanlage im SO...)
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Im unteren, südlichen Bildteil ist das Zodiakalband mittels der ekliptiknahen Objekte wie M 44, Regulus und
Saturn gut zu verfolgen, sehr auffällig der helle Gegenschein unterhalb des Löwen!
Von dem im Bild ausgewiesenem SQM-LE-Wert (22,25) muss vermutlich ca. 0,4mag/"2 abgezogen werden.
Dass die SQM-Meßgeräte eine z.T. deutliche
Streuung aufweisen, konnten wir durch
→ Vergleichsmessungen mit Instrumenten verschiedener HTT-Besucher bereits 2009
nachweisen, der vorläufige Differenzwert des neuen SQM-LE der Elsterland-Sternwarte wurden auf dem HTT 2010 mit ~2,5 mag/"2
ermittelt, offenkundig liegt er höher - ggfs. temperaturabhängig (?), weitere Untersuchungen sind in jedem Falle
notwendig, aber selbst wenn man 0,4 m abzieht (Meßdifferenz vom 31.01.2011), sind die höchsten Jeßnigker SQM-Daten
geradezu atemberaubend: als Spitzenwerte in sehr klaren Nächten wurden 22,25 - 22,31 angezeigt -was
korrigierten Werten von 21,85 - 21,91 mag/"2 entspricht!
Dabei entstehen in völlig wolkenlosen Nächten die höchsten SQM-Zahlen nur bei bester
atmosphärischer Transmission, die ebenfalls kontinuierlich Nacht für Nacht ständig zeitparallel bei uns aufgenommenen
Allsky-Fotos, Wolken-Sensor-Daten und sonstigen meteorologischen Messwerte (z.B. Luftfeuchtigkeit) bestätigen dies
ausnahmslos !!
Staub und Dunst können zwar das Sternlicht abschwächen, aber ihre lichtstreuende Wirkung ist ungleich größer - jeder kennt
dieses Phänomen vom Tageshimmel: 'schlechte' Luft dämpft an gewissen Tagen das Sonnenlicht, es wirkt irgendwie pfahl und
nicht richtig kräftig - doch der Himmelshintergrund insgesamt sieht graublau
und wesentlich heller aus als bei sehr klarer Luft mit tiefblauem Tageshimmel - analoges passiert nachts...
Lediglich beim Auftreten von Wolkenfeldern - die in Jeßnigk wie an anderen sehr guten Standorten nachts
faktisch schwarz sind - werden exorbitante Spitzenwerte (um 23 mag) vom SQM-LE gemessen, aber genau diese Zeitabschnitte
sind eben mit den ständig parallel erfassten Wolkensensor-Daten sowie den Allsky-Fotos eindeutig herauszufiltern -
eine erste Bewertung unserer SQM-LE-Messreihen ist übrigens
→ hier zu finden.
Und nachfolgend nun noch einige unserer Deep sky - Aufnahmen der vergangenen Wochen:
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Galaxienhaufen Abell 1556 in Coma Berenices (Sternbild Haar der Berenike) - ©
Michael Möckel [Großversion beim Klick ins Bild].
Datum: 07.03.2011
Integration: 160 min (16 x 600 sec)
Optik: ASA 16" Newton (Elsterland-Sternwarte)
CCD-Kamera: SVX-M25C.
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Seit Dez.2010 /Januar 2011 befinden wir uns in der astrofotografischen Testphase
des neuen Observatoriums. Unter anderem bereiteten die genaue Fokussierung, die Nachführung in extemen Lagen
(himmelspolnah z.B.), die Tauschichtbildung bei winterlichen Temperaturen und die genaue Postionierung des
Kuppelspalts einige unerwartete Probleme...
Zunächst ein Bild vom M 45, das erste gelungene Astrofoto mit dem 16-Zöller - wenngleich auch dieses
insbesondere auflösungsmäßig deutlich unter den technischen Möglichkeiten des Instrumentariums liegt.
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↑ Dieses Summenbild der Plejaden M 45 entstand im 400 mm ASA
- Newton der Elsterland-Sternwarte (Brennweite: 1.440mm = f/3.6), mit der CCD-Kamera Starlight Xpress OSC
SXV-M25C 15 x
300 sec belichtet.
Die atmosphärischen Bedingungen waren nicht optimal, aber die Struktur der Reflektionsnebel wird gut
abgebildet. Nachfolgend nun einige Details im größeren Maßstab:
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Die hellsten Reflektionsnebelbereiche um die beidem Plejadensterne Maia und Merope, südwestlich von Merope
zeigt sich im mittleren Foto die Bewegungsspur eines
Planetoiden [genaue Aufnahmezeit wird nachgereicht] - im rechten Bild ist
→
IC 349, Barnards Merope-Nebel zu erkennen.
© Michal Möckel
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Der Offene Sternhaufen Messier 35 im TMB 105 mm Apo.-Refraktor -
oben als Übersichtsfoto, darunter drei vergrößerte Bildausschnitte mit NGC 2158
(rechts unten) und einer jungen Sternengruppe in der Milchstraße westlich dieser beiden Sternhaufen -
sehr auffällig sind die verschiedenen Farben und damit die Spektralklassen und das Alter der einzelnen Sterne,
besonders im Kontrast der zwei kleinen Einzelbilder rechts.
© Ralf Hofner
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M 35 gilt als der sternreichste Offene Sternhaufen am Winterhimml - markant
ist seine von Sternketten geprägte Gestalt. Der südwestlich von ihm gelegene, nur 5'
große NGC 2158
wurde am 16.11.1784 von W. Herschel entdeckt, ist stark konzentriert und wurde deshalb früher mitunter für einen
Kugelsternhaufen gehalten. Er ist aber ebenfalls ein Offener Sternhaufen - jedoch mehr als 5 x weiter entfernt und
ca. 10 x älter als M 35. Dies kann man u.a. an den rot-gelben Sternfarben erkennen, es sind zumeist Rote Riesen und
und somit im Hertzsprung-Russell-Diagramm schon merklich 'weitergewandert' als unsere Sonne (bzw. die ebenfalls jüngeren
Sterne des großen 'Vordergrund'sternhaufens M 35).
Die hellsten, dicht aneinander stehenden Sterne von NGC 2158 sind nur ~ 15mag hell, so dass er visuell auch in
mittleren Teleskopen kaum aufgelöst werden kann, man vergl. dazu z.B. diese Beobachtung von
→
Daniel Restemeier mit einem 10" Newton. -
Fotografisch zeigt der kleine (bzw. weit entfernte) Sternhaufen bereits im 4"- Refraktor bei mittlerem Seeing eine Fülle von
Einzelobjekten, der hellere Vordergrundstern am Südostrand ist 11 mag hell, die meist rötlichen NGC 2158 - Sterne
erreichen nur ca. 15 mag bis 17 mag - schon beachtlich, dass sie alle bei lediglich 105 mm Öffnung und
100 sec Belichtungszeit (!) auf der Bildfläche erscheinen.
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P.S.:
Fotos von unseren Beobachtungen der Partiellen Sonnenfinsternis
vom 4. Januar 2011 sind übrigens
→
HIER zu sehen.
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